Irak: 100 Tote, 4000 Verletzte bei Protesten

Die Menschenrechtskommission des Parlaments gab zuvor bekannt, dass im ganzen Land 93 Menschen getötet und über 4.000 verletzt worden waren, seit Anfang dieser Woche in Großstädten Proteste gegen die Verschlechterung der öffentlichen Dienstleistungen und die weitverbreitete Korruption begonnen hatten.
Laut NetBlocks Internet-Ressource wurden zahlreiche Social-Media-Plattformen und Messenger, darunter Facebook, Twitter, WhatsApp und Instagram, von führenden Netzbetreibern im Irak geschlossen, da das Land in Bagdad und anderen Städten massiven Demonstrationen mit zahlreichen Opfern ausgesetzt ist.
Die Internet-Beobachter berichteten, dass Anfang dieser Woche mehr als 75 Prozent des Landes offline gegangen waren, ausgenommen autonome Regionen, die ihre eigenen Netze betreiben.
Confirmed: #Iraq has blocked Facebook, Twitter, WhatsApp, Instagram and other platforms as of 12:30 UTC amid growing unrest as protesters approach Green Zone; network data show multiple providers affected; incident ongoing #Iraq_Protest #KeepItOn ?
? https://t.co/7GF42YLDWU pic.twitter.com/mb6fjZTdbG
— NetBlocks.org (@netblocks) October 2, 2019
Laut Mustafa Saadun, dem Leiter der irakischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, wurden 450 Menschen inhaftiert und die Hälfte von ihnen später freigelassen.
⏱ It has been 48 hours since #Iraq shut down internet access amid nationwide protests, representing:
➡️ Violation of UN resolution A/HRC/32/L.20
➡️ Imminent threat to public safety
➡️ Severe restriction to press freedom
➡️ Economic impact est. ~$200m? https://t.co/7GF42YLDWU pic.twitter.com/3Gk1C90yGF
— NetBlocks.org (@netblocks) October 4, 2019
“Dreiundsiebzig Menschen wurden getötet und etwa 3.000 wurden seit Beginn der Zusammenstöße mit Sicherheitskräften verletzt. Die meisten der Getöteten und Verletzten stammen aus Bagdad und der Provinz Dhi Qar”, sagte Saadun. Der Freitag sei der “blutigste” Tag der Proteste gewesen.
Am Donnerstag führten die Behörden in Bagdad eine Ausgangssperre ein und weiteten die Beschränkungen später auf andere Städte und Provinzen aus. Die Teilnehmer der Kundgebungen forderten den Rücktritt der Regierung, neue Arbeitsplätze, Wirtschaftsreformen und Maßnahmen gegen Korruption.
Die jüngsten Kundgebungen brachen ein Jahr nach massiven Protesten gegen den niedrigen Lebensstandard aus, die den Süden des Irak erschütterten, insbesondere die Stadt Basra.
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